Ökumenischer Gottesdienst zum Weltgebetstag: Cookinseln - „wunderbar geschaffen!“ in Wittenau

Ökumenischer Gottesdienst zum Weltgebetstag: Cookinseln - „wunderbar geschaffen!“ in Wittenau

Ökumenischer Gottesdienst zum Weltgebetstag: Cookinseln - „wunderbar geschaffen!“ in Wittenau

Freitag, 7. März 2025, 17:00 Uhr
Kath. Kirche St. Nikolaus, Techowpromenade 35, 13437 Berlin
Team und Pfarrerin Petra Krötke

Unsere Gottesdienstordnung für den Weltgebetstag 2025 kommt von den Cookinseln, was auf der internationalen WGT-Konferenz 2017 festgelegt wurde.

Christinnen der Cookinseln - einer Inselgruppe im  Südpazifik, viele, viele tausend Kilometer von uns  entfernt - laden ein, ihre positive Sichtweise zu teilen:  wir  sind  „wunderbar  geschaffen!“  und  die  Schöpfung mit uns. Ein erster Blick auf die 15 weit verstreut im Südpazifik  liegenden  Inseln könnte  dazu  verleiten,  das  Leben dort nur positiv zu sehen. Es ist ein Tropenparadies  und  der Tourismus  der  wichtigste  Wirtschaftszweig  der  etwa 15.000  Menschen,  die  auf den Inseln leben. Ihre positive Sichtweise gewinnen die Schreiberinnen  des Weltgebetstag-Gottesdienstes aus ihrem Glauben - und sie beziehen sich dabei auf Psalm 139. 

Trotz zum Teil auch problematischer Missionierungserfahrungen wird  der christliche  Glaube auf den Cookinseln von  gut  90% der Menschen selbstverständlich gelebt und ist fest in ihre Tradition eingebunden. Die Schreiberinnen verbinden ihre Maorikultur, ihre besondere Sicht auf das Meer und die  Schöpfung mit den Aussagen von Psalm 139. Wir sind eingeladen, die Welt mit ihren Augen zu  sehen, ihnen zuzuhören, uns auf ihre Sichtweisen einzulassen. Die Christinnen der Cookinseln sind stolz auf ihre Maorikultur und Sprache, die während der Kolonialzeit unterdrückt  war. Und so finden sich Maoriworte und  Lieder in der Liturgie  wieder. Mit Kia orana grüßen die Frauen - sie wünschen damit ein gutes und erfülltes Leben.  

Nur zwischen den Zeilen finden sich in der Liturgie auch die Schattenseiten des Lebens auf den Cookinseln.  Es  ist der Tradition gemäß nicht üblich, Schwächen zu  benennen, Probleme aufzuzeigen, Ängste auszudrücken. Selbst das große Problem der Gewalt gegen Frauen und Mädchen wird kaum thematisiert.  Expert*innen bezeichnen die häusliche und sexualisierte Gewalt als „most burning issue“. Auch die zum Teil schweren gesundheitlichen Folgen des weit verbreiteten massiven Übergewichts vieler Cookinsulaner*innen  werden  nur  andeutungsweise in der Liturgie erwähnt.  

„wunderbar  geschaffen!“  sind diese 15  Inseln.  Doch ein Teil von ihnen - Atolle im weiten Meer -  ist durch den ansteigenden Meeresspiegel, Überflutungen und  Zyklone  extrem  bedroht  oder  bereits  zerstört. Welche Auswirkungen der mögliche Tiefseebergbau für die Inseln und das gesamte Ökosystem des (Süd-)pazifiks haben wird, ist unvorhersehbar. Auf dem Meeresboden liegen wertvolle Manganknollen, die seltene Rohstoffe enthalten und von  den Industrienationen höchst begehrt sind. Die Bewohner*innen der Inseln sind sehr gespalten, was den Abbau betrifft -zerstört er ihre Umwelt oder bringt er hohe Einkommen.  

Welche  Sicht  haben  wir,  welche  Position nehmen  wir ein - was bedeutet „wunderbar geschaffen!“ in  unseren Kontexten? Was hören wir, wenn wir den  139. Psalm sprechen?

Sie sind herzlich eingeladen,   am Freitag, 7. März  einen der ökumenischen Weltgebetstag-Gottesdienste in Ihrer Nähe zu besuchen,  der bei uns  um 17.00 Uhr in St. Nikolaus,  Techowpromenade Ecke Spießweg,  stattfindet.

Weitere Informationen zum Weltgebetstag auf www.weltgebetstag.de

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